Archiv für Oktober 2009

Bericht von der Seniorenfreizeit in Steingaden

Freitag, 30. Oktober 2009

Bei schönem Wetter waren wir 1 Woche in Bayern und im Ostallgäu unterwegs – mit Führungen in Mittenwald, Schongau, Wessobrunn, Rottenbuch und Füssen. Eine „große Rundfahrt“ auf dem Forggensee rundete die Freizeit ab. Früh eine Morgenandacht und auch täglich abends das „gemütliche Beisammen-sein“ ergänzten das gemeinsam Erlebte. Mit Unterkunft und Verpflegung waren wir – wie schon 2004 – auch jetzt voll zufrieden.

Übrigens: Im nächsten Jahr zieht es uns wieder zum Bodensee. Vom 07. Juni 2010 bis 11. Juni 2010 haben wir noch Plätze frei. Tel: 06831/2470

Verein für Sozialpsychiatrie feiert 25-jähriges Bestehen

Freitag, 30. Oktober 2009

Zu diesem Jubiläum möchte ich als Abteilungsleiterin des „intensiv betreuten Wohnens“ die Gelegenheit nutzen, Ihnen, den Lesern des Gemeindebriefes, die inhaltliche Entwicklung unserer Arbeit zu verdeutlichen.

Ich, Christel Kiefer, konnte als Abteilungsleitung den o. g. Prozess der Erweiterung bzw. Veränderung seit Februar 1991 begleiten.

So wie der Verein für Sozialpsychiatrie seine Angebotspalette über 25 Jahre stets erweiterte, so hat er sich auch stets mit den Konzepten und Inhalten gemeindepsychiatrischer Arbeit auseinandergesetzt und die inhaltliche Arbeit oft visionär nach vorne gebracht.

Bereits im Aufbau des „intensiv betreuten Wohnens“ ist es dem Verein gelungen, kleine überschaubare Wohneinheiten zu schaffen, die es durch ihre familienähnlichen Strukturen den Klienten ermöglicht, sich zuhause zu fühlen und Beziehungskontinuität zu erfahren. Diesen Ansatz, den wir seit Beginn unserer Arbeit verfolgen, beginnen viele Großeinrichtungen erst heute, in dem sie in Außenwohngruppen die Wohnqualität ermöglichen, die wir stets umgesetzt haben.
Wohnqualität richtet sich aber nicht nur nach Äußerlichkeiten, vor allem im therapeutischen Geschehen ist es uns ein wichtiges Anliegen, den uns anvertrauten Menschen gerecht zu werden.
Schon sehr früh entwickelten wir in der Abteilung I für die inhaltliche Arbeit eigene Rehabilitationsbögen, an denen sich die Arbeit mit den Klienten orientiert und führten regelmäßig „Entwicklungsbesprechungen“ (Klientenbesprechungen als Fallbesprechungen) ein, an denen auch der Betroffene selbst beteiligt ist.
Vor allem die Mitbeteiligung des Klienten war Anfang der 90er Jahre noch ein Novum. Heute gibt es bundesweit den „IBRP“ (Integrierter Behandlungs- und Rehabilitationsplan) oder ähnliche Rehabilitationsbögen, und die Beteiligung des Klienten an der Rehaplanung wird in einigen Bundesländern von den Kostenträgern sogar gefordert.

Trotz regelmäßiger Auszüge von Bewohnern in ambulant betreute Wohnformen oder in andere Wohnformen geht der Altersdurchschnitt immer weiter nach oben.
Es ist zu erwarten, und bei einigen Bewohnern schon erkennbar, dass sich mit zunehmendem Alter auch der Betreuungsbedarf ändern wird.
Die berufliche Rehabilitation tritt in den Hintergrund oder ist gar nicht mehr relevant, während pflegerische Hilfen im stärkeren Maße notwendig werden.

Von daher fühlen wir uns verpflichtet, wie es in der Geschichte des Vereins für Sozialpsychiatrie verankert ist, Konzepte für Wohnmöglichkeiten für den immer älter werdenden Personenkreis zu entwickeln.

So wie der Verein für Sozialpsychiatrie in den letzten 25 Jahren Sorge getragen hat, sein Wohnangebot im „intensiv betreuten Wohnen“ immer weiter zu verbessern und für die dort lebenden Menschen adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, so ist nach 25 Jahren auch die Zeit gekommen, Wege zu finden, dem alt gewordenen psychisch Kranken ein seinen neuen Bedürfnissen angepasstes Wohnumfeld zu schaffen.

Neben dem Thema, der Entwicklung bedarfsgerechter Wohnangebote für ältere Menschen, wird sich der Verein für Sozialpsychiatrie zum Abschluss des Jubiläumsjahres in einer Fachveranstaltung am 26.11.2009 mit den Problemen jüngerer psychisch kranker Menschen und der Qualitätssicherung bei immer schmäler werdenden Kassen beschäftigen. Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie herzlichst ein. (Beginn 13:30 Uhr im Theater am Ring).

Christel Kiefer
Dipl.-Sozialarbeiterin

Miteinander der Generationen – Rückblick und Ausblick

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Unser Projekt Miteinander der Generationen besteht nun bereits seit einem halben Jahr im Gemeindezentrum Steinrausch. Anlass genug, einmal den Blick nach hinten zu wenden, um zu sehen wie sich unser Projekt in den letzten 6 Monaten entwickelt hat.

Zunächst einmal hat sich die Riege der für das Projekt aktiven Menschen zahlenmäßig vergrößert. In Ergänzung zu den bereits bewährten hauptamtlichen Kräften konnten wir Gudrun Rudolph für die Betreuung unseres Café Miteinander gewinnen, die sich schnell eingewöhnt hat und eine Bereicherung für das Projekt darstellt. Leider ist sie momentan schwer erkrankt und steht nicht zur Verfügung. Wir wünschen ihr eine gute Genesung und hoffen auf eine baldige Rückkehr. Darüber hinaus arbeitet Alexander Schult aktiv im Projekt mit, der seit dem 1. September seinen Zivildienst in unserer Gemeinde leistet.

In besonderem Maße freut uns aber, dass sich auch zahlreiche Ehrenamtliche aktiv am Projektalltag beteiligen. An erster Stelle sind hier zweifelsohne die verschiedenen Kreise und Gruppen und deren Leitungen zu nennen, die sich schon seit vielen Jahren im Gemeindezentrum einbringen. Im Zuge der Neugestaltung des Gemeindezentrums durch das Projekt konnten auch einige weitere ehrenamtliche Helfer reaktiviert oder neu gewonnen werden, ohne deren aktive Mitarbeit neue Angebotsformen nicht oder nur schwer vorstellbar wären.

Organisatorisch hat sich zum einen der Beirat für das Projekt formiert. Ihm gehören alle institutionellen Kooperationspartner des Projekts sowie die jeweiligen Vertreter/innen der Projektträger an. Er dient seinen Mitgliedern in erster Linie als Austauschforum, hat darüber hinaus beratende Funktion und kann Empfehlungen aussprechen.

Zum anderen wurde im September der Verein „Miteinander der Generationen Saarlouis“ gegründet. Primärer Zweck des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung und Stärkung unseres Projekts Miteinander der Generationen. Unter dem Vorsitz von Philipp Huch-Hallwachs und seinem Stellvertreter Henning Frank erhoffen wir uns für die Zukunft aus der Arbeit des Vereins zahlreiche Impulse für unser Projekt.

Als neues Herz unseres Hauses fungiert seit Jahresmitte das Café Miteinander. Besucher haben dort von Dienstag bis Freitag in der Zeit zwischen 9:00 und 13:00 Uhr die Möglichkeit, sich zum Frühstücken, auf eine Tasse Kaffee oder einfach ein nettes Gespräch zu treffen. Außerdem können Sie sich jeden Tag an unserer Bücher-Tauschbörse beteiligen, immer mittwochs an einer betreuten Einführung im Umgang mit PC und Internet teilnehmen oder sich donnerstags ab 10:00 Uhr unserem Spielevormittag anschließen.

Großer Beliebtheit erfreut sich unser offenes Frühstücksbuffet, zu dem wir an jedem ersten Mittwoch im Monat einladen. Bis zu 100 Gäste nutzen diese Gelegenheit, um in Gesellschaft zu frühstücken, alte Kontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen.

Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit wurde im August eine zweiwöchige Sommerferienbetreuung angeboten, die so positive Resonanz erfuhr, dass wir auch in der ersten Herbstferienwoche wieder eine Betreuung für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren anbieten werden.

Daneben findet, betreut durch den städtischen Streetworker, jeden Donnerstag ab 19:00 Uhr ein offenes Sportangebot für Jugendliche auf der Wiese unseres Geländes statt. Möglicherweise kann sich daraus eine feste Gruppe bilden, mit deren Hilfe ein betreuter Kinder- und Jugendtreff innerhalb des Projekts aufgebaut werden kann.

Zudem sind wir bestrebt, zukünftig die gute Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen – wie beispielsweise anlässlich der Modellbauausstellung von Blaulicht-Miniaturen im September – weiter zu intensivieren.

Im Rahmen der „Mittwochsgespräche fanden bereits einige interessante Vorträge zu unterschiedlichen Themen in unserem Hause statt. Ab Dezember wird hier u.a. eine theologische Vortragsreihe mit Referenten der Universität des Saarlandes beginnen. Außerdem hat sich eine offene Diskussions- und Gesprächsrunde, das saarlandweit einzige Publik-Forum Lesertreffen etabliert.

Weitere Angebote werden folgen, um das Miteinander in unserem Haus weiter zu bereichern. Z.B. werden in naher Zukunft die Renovierungsarbeiten an der Kegelbahn abgeschlossen, die dann interessierten Gruppen zur Verfügung stehen wird; und wir wollen versuchen, eine Krabbelgruppe für Kleinkinder einzurichten, und vieles mehr…

Für weitere Ideen und Anregungen sind wir jederzeit offen und dankbar.
Ihr Christian Gräber
Kontakt:

www.miteinander-saarlouis.de

Die Saarlouiser Tafel

Mittwoch, 28. Oktober 2009

In Deutschland leben Millionen von Menschen in Arbeitslosigkeit und Armut. Gleichzeitig werden täglich Tonnen von Lebensmitteln weggeworfen, obwohl sie qualitativ in Ordnung und einwandfrei sind. Sie können aber in unserem Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet werden, weil sie z. B. die Normen nicht erfüllen oder der Verbrauchernachfrage nicht mehr entsprechen – und landen so auf dem Müll.
Die Tafeln wollen hier einen Ausgleich schaffen und die überschüssigen, jedoch noch verwertbaren Lebensmittel an bedürftige Personen und Familien verteilen und ihnen so helfen, eine schwierige Zeit zu überbrücken.

Die Saarlouiser Tafel hat ihre Arbeit im Juli 2006 aufgenommen. 39 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sammeln jeden Dienstag von 31 umliegenden Supermärkten, Geschäften, Metzgereien und Bäckereien Lebensmittel ein, putzen und sortieren diese und geben sie an Bedürftige gegen einen symbolischen Betrag von 1€ aus. Bedürftige müssen ihren Anspruch durch einen gültigen Bewilligungsbescheid (z. B. Harz IV) nachweisen.

Haben wir im Juli 2006 mit 105 Abholern pro Ausgabetag begonnen, so ist die Zahl mittlerweile auf über 350 gestiegen. Bedenkt man, dass jeder Abholer noch weitere Familienmitglieder versorgt, erreicht die Saarlouiser Tafel jede Woche bis zu 850 Menschen und leistet einen wesentlichen Beitrag zu deren Ernährung.

Die Räume der Saarlouiser Tafel befinden sich in der Pavillonstr. 45. Ausgabetag ist jeden Dienstag ab 13.00 Uhr.

Anmelden zur Tafel kann man sich jeden ersten Dienstag eines Monats von 16.30 bis 17.30 Uhr im Anmeldebüro neben den Tafelräumen.

Unterstützen können Sie die Saarlouiser Tafel durch Geldspenden und durch ehrenamtliche Mitarbeit im Helferteam. Informationen erhalten Sie vom Caritas-Verband Saarlouis, Lisdorfer Str. 13, Tel.Nr. 06831/9399 0 oder an den Ausgabetagen vor Ort.

Konrad Klein
Saarlouiser Tafel

Bereitwillig und aufrichtig

Dienstag, 13. Oktober 2009

„Prompte et sincere – bereitwillig und aufrichtig, so biet ich Dir, Herr, mein Herz da.“ So lautet das Lebensmotto von Johannes Calvin, dessen 500. Geburtstag im Juli gefeiert wurde.

Am 10.07.1509 wurde der Reformator der zweiten Generation in Nordfrankreich geboren. Seine Theologie ist prägend für die reformierten Kirchen u.a. in der Schweiz, Schottland und England. Und auch in unserer Kirche hat er Spuren hinterlassen, so z.B. im presbyterialen-synodalen System.

Calvins Vater war ein kirchlicher Beamter, seine Mutter verstarb früh. Mit Hilfe eines kirchlichen Gehaltes konnte er sein Studium der Theologie und Jura finanzieren. Und doch brach er mit der katholischen Kirche. Er selber sprach von einer plötzlichen Bekehrung hin zum evangelischen Glauben.

Seine wichtigste Schrift entsteht 1536, die Institutio; Lehre und Katechimus, in den folgenden Jahren mehrfach überarbeitet und erweitert.

Und nun musste er als Anhänger der neuen Lehre fliehen. So kam er nach Genf und traf den reformatorischen Prediger Farel. Mit ihm erarbeitete Calvin eine Gemeindeordnung, die aber auf heftige Widerstände stieß. 1538 wurde er deshalb aus Genf verwiesen, da er der gesamten Gemeinde das Abendmahl versagte.

Calvin ging nach Straßburg und betreute dort die französische Flüchtlingsgemeinde. In dieser Zeit nahm er an bedeutenden Religionsgesprächen teil, lernte z.B. Philipp Melanchthon persönlich kennen und Luthers Schriften schätzen.

1541 wird er wieder nach Genf gerufen und kann nun seine Kirchenordnung umsetzen. Dabei legt er Wert auf die Zusammenarbeit der Pfarrer mit den Presbytern und Diakonen, daneben gibt es eine strenge Sittenordnung. Die daraus resultierende Zahl der Hinrichtungen und Verbannungen ist für uns heute befremdlich.

Zugleich erscheint er in seinen Schriften jedoch als umsichtiger Seelsorger. “Nichts tröstet mächtiger als die Gewißheit, mitten im Elend von der Liebe Gottes umfangen zu werden.”
Und auch seine Liebe zur Bibel, ganz besonders zu den Psalmen, lassen einen Menschen erkennen, der voller Ernst die Beziehung zu Gott in seinem Leben sucht.

Ihre Sabina Busmann