Archiv für Februar 2011

Das irische Morgengebet des heiligen Patrick

Sonntag, 13. Februar 2011

„Ich erhebe mich heute durch eine gewaltige Kraft.“ So beginnt ein bekanntes Gebet aus Irland. Es ist das Morgengebet des heiligen Patrick. Ein Gebet aus dem 5. Jahrhundert. Patrick kam als Sklave nach Irland. Später wurde er Bischof und missionierte die irischen Kelten. Auf der grünen Insel zwischen schroffen Felsen und weiten Hügeln begann er den Tag mit diesen Worten:

„Ich erhebe mich durch eine gewaltige Kraft, die Anrufung der Dreieinigkeit, und bekenne den Schöpfer der Schöpfung. Ich erhebe mich durch die Kraft Gottes, die lenkt. Gottes Macht halte mich aufrecht, Gottes Auge schaue für mich, Gottes Ohr höre für mich, Gottes Wort spreche für mich, Gottes Weg will ich gehen, sein Schild schütze mich.“

Das sind wunderbare Worte, weil sie uns daran erinnern, dass wir aus Gottes Gnade und mit seinem Beistand jeden Tag neu beginnen dürfen. Aber auch, weil dieses Gebet uns lehrt, uns von Gott her zu denken. Darum geht es, wenn wir glauben: Uns von Gott her denken und begreifen. Im Gebet dürfen wir Gott nicht nur alles das anvertrauen, was uns beschäftigt und ausmacht. Wir dürfen ihm nicht nur alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt. Zugleich lernen wir, uns im Licht

Gottes zu sehen. Das macht uns nicht klein, wie man irrtümlicher Weise denken könnte, sondern groß. Denn wir sehen uns mit Gottes Augen als seine geliebten Kinder. Patrick spürt, dass ihn diese Perspektive bereichert und ihm die Kraft gibt, jeden Tag neu zu beginnen – mit all dem, was ihn erwartet. Er glaubt sich in Gottes Liebe geborgen.
„Ich erhebe mich durch eine gewaltige Kraft …“ vielleicht hilft Ihnen dieser Satz ja auch, den Tag neu zu beginnen.

Ihr Jörg Beckers