Archiv für Dezember 2017

“Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.” (Hebräer 13,14)

Freitag, 1. Dezember 2017

Liebe Gemeinde,

wonach richten wir uns in unserem Leben aus? Was treibt uns an? Was wollen wir erreichen?

Wenn ich mir das Wort aus dem He-bräerbrief anschaue und dann auf die Menschen um mich herum blicke, kann ich nur sagen: Das Himmelreich spielt nur für wenige eine Rolle. Viele Menschen können diese Sehnsucht, wie sie der Autor des Hebräerbriefes zum Ausdruck bringt, sicherlich nicht verstehen. Meistens sehnt man sich doch nach irdischen Dingen, frei nach dem Motto: “Der Himmel kann warten.” Und was ist nicht alles erstrebenswert! Da geht es nicht nur um Wichtiges, Lebensnotwendiges wie Gesundheit; genügend Geld, um über die Runden zu kommen; Menschen, mit denen man reden kann und die einem zur Seite stehen. Nein, wir sehnen uns nach mehr. Und selbst wenn wir allen Luxus besäßen, wären wir wohl noch lange nicht zufrieden. Der Mensch ist selten mit dem zufrieden, was er hat.

Das wird gerade jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit wieder allzu deutlich, wo sich vieles nur um Geschenke, Wunschzettel und Rabatte in den Geschäften dreht. Man versucht, und das ist auch schön und wichtig, jemandem mit Materiellem eine Freude zu machen. Was aber dabei oftmals untergeht, ist der Sinn von Weihnachten und die Botschaft, die mit der Geburt des Kindes in der Krippe verbunden ist: Gott tritt in unser Leben und kommt uns ganz nahe. Und genau auf diesen Gott und die Zukunft, die er für uns bereithält, weist das Wort aus dem Hebräerbrief hin. Es zeigt uns, dass wir unser Leben nicht zu sehr auf Irdisches bauen sollten, so notwendig und so angenehm das auch manchmal sein mag. Es gibt für Christinnen und Christen Wichtigeres als das. Wir haben diese Dinge mit Blick auf die Ewigkeit nur einen Moment und für unser Seelenheil tragen sie rein gar nichts aus. Irgendwann müssen wir sie loslassen, denn das, was uns jetzt so wichtig erscheint, wird einmal vergehen. Und was bleibt dann? Wichtiger wäre es, angesichts dessen zu schauen, was mich auch in meinem Leben und Sterben wirklich tragen kann. Die Antwort darauf muss jeder und jede für sich selbst finden. Vielleicht ist es ja auch für Sie das Wissen um eine andere, göttliche Welt, oder, wie es im Hebräerbrief heißt, die zukünftige Stadt?

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Michael Hilka